Adalbert Stifter In den Schicksalen der beiden Hauptfiguren, dem jungen Victor und seinem Oheim, dem auf einer weltabgeschiedenen Insel hausenden Hagestolz, führt Stifters Novelle zwei gegensätzliche Lebensauffassungen vor, die in Bild und Gegenbild die daseinsbestimmenden Gegensätze von Ruhe und Bewegung, von Licht und Finsternis, von Offenheit und Geschlossenheit veranschaulichen
»Und wenn ein uralter Mann auf dem Hügel seiner Thaten steht, was nützt es ihm, wenn er kein Dasein geschaffen hat, das nach ihm noch dauert?«
Stifters dreizehnte Erzählung entstand Ende 1844 und wurde erstmals in dem Almanach ›Iris. Taschenbuch für das Jahr 1845‹ abgedruckt. Thema der Geschichte ist die Erkenntnis eines alten einsamen Mannes, dass ein Junggesellen-Dasein nicht erstrebenswert ist. Indem er seinem jungen Neffen seine eigene Liebes- und Lebensgeschichte erzählt, die auch das Geheimnis um dessen Pflegemutter Ludmilla enthüllt, weist er ihn auf eine glücklichere Lebensbahn.
Die berühmte Erziehungsnovelle trägt die schmerzlichen Züge der Biographie Stifters, der seine Kinderlosigkeit als dramatische Entbehrung erfahren hat.
Genres:
German LiteratureFictionGermanyClassics19th CenturyWalkingNovels
155 Pages