Mit Anfang 20 als Dolmetscher dabei – Richard W. Sonnenfeldt und Siegfried Ramler im Justizpalast in Nürnberg 1945: (Dolmetscherinnen und Dolmetscher im ... Translation - Transfer 29)
Ingrid Kurz Nürnberg 1945: Nach mehrmonatigen Verhören der führenden Nazi-Verbrecher beginnt am 20. November der Nürnberger Prozess, der sich als wegweisend für zukünftige völkerrechtliche Entscheidungen herausstellen sollte und ein Medienereignis erster Ordnung war. Zwei junge Männer, zweisprachig, aber ohne einschlägige Ausbildung, sind als Dolmetscher dabei. Wie sind sie mit ihrer Aufgabe umgegangen – angesichts der Tatsache, dass die Familien beider von den Nazis aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sie den Hauptverantwortlichen für die Gräueltaten unmittelbar gegenübersaßen? Wie sehen sie rückblickend ihr translatorisches Handeln, und welche Erkenntnisse ergeben sich aus den Beschreibungen ihrer Erfahrungen für die Translationswissenschaft? Diesen Fragen soll im nachstehenden Beitrag, einer komparativen/kontrastiven Analyse der Memoiren von Richard W. Sonnenfeldt und Siegfried Ramler, nachgegangen werden.
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