Käuzin: Transzendierender Roman
Robert Richter Die hochsensible Studentin Juliane Kauz wünscht sich wie jeder Normalsterbliche die große Liebe; nur leider ist ihr dabei der eigene Kopf im Weg. Denn der ist randvoll mit Sach- und Weltliteratur. Es zieht sie in die Welt hinaus, gemeinsam mit der hochbegabten Abiturientin Franca, die sie im Internet kennenlernt. In Süditalien verlieben sich beide in einen jungen Poeten aus Wien, dessen Herz nur für Juliane schlägt. Unfähig ihrem eigenen Herzen zu folgen, versucht sie alles Mögliche, um ihn für ihre liebgewonnene Gefährtin zu gewinnen — und geht dabei letztlich bis zum Äußersten.“Die Protagonisten der zum größten Teil in Italien handelnden Geschichte sprechen in Reimen miteinander! Und zwar in sehr geschickt geschliffenen Reimen, beispielsweise à la Goethe und Schiller.Einige Bereiche des Romans gemahnen nicht nur im Versmaß, sondern in ihrer gesamten Struktur an den FAUST, andere rufen wiederum Assoziationen an Schillers BÜRGSCHAFT hervor. Und ein besonderes Einschub-Kapitel greift sogar die altgriechische Dichtung auf.Trotzdem ist das alles gerade nicht verstaubt, nicht überholt, nostalgisch oder einem einseitigen Geschichtsbild verfallen. Im Zentrum der Handlung steht die verwirrende Suche junger Menschen nach Lebenssinn und -erfüllung inmitten einer Welt erbarmungslos um sich greifender Dekadenz.Auf einzigartige Weise gelingt es dem Autor somit, die klassischen und im besten Sinne des Wortes schönen Ausdrucksweisen mit den brisanten Themen unserer Zeit (z. B. der Unzuverlässigkeit “öffentlich-rechtlicher” Medien) zu verbinden. Allen Liebhabern klassischer deutscher Dichtung sei daher Robert Richters Werk wärmstens empfohlen, wobei auch Leser, die ein Faible für Philosophie und Spiritualität haben, sich an ihm erfreuen dürften. Und vielleicht fühlt sich mancher überhaupt erst dazu angeregt, einmal nach einigen Kostbarkeiten vergangener Jahrhunderte zu graben.”—Andreas Buchwald, Schriftsteller und Verleger
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223 Pages